Werkstoffe werden eher trocken, gerne auch mit Nummern, bezeichnet. Jedoch finden sich auch Werkstoffnamen, die interessant, mitunter schön klingen. Folgend eine kleine Auswahl solcher Bezeichnungen.
„Tombak“ ist der Name für Kupfer-Zink-Legierungen (also Messinge), die viel Kupfer enthalten und wie Gold aussehen. Als „Double“ wird dagegen ein vergoldetes Messing genannt. Über diese Kupferlegierungen können Sie unter Messing mehr lesen.
„Neusilber“ wird gelegentlich, jedoch fälschlich, den Silberlegierungen zugeordnet, ist aber eine Kupferlegierung mit Anteilen von Nickel und Zink. Und wenn wir Neusilber versilbern, dann nennen wir es „Alpaka“. Übrigens auch eine Kamelart wird so bezeichnet.
Tombak und Neusilber sind wohl gut bekannt und werden gerne z. B. für Schmuck verwendet, wie in Abb. 1 zu sehen ist.
Abb.1: Anwendungsbeispiele a) Halsband mit Kette aus Tombak, b) Armband aus Neusilber
„Hydronalium“ und „Silumin“ sind Bezeichnungen von Aluminium-Gusslegierungen mit Magnesium bzw. mit Silizium. Im zweiten Namen ist der Bezug zum Silizium gut erkennbar. Über Gusslegierungen auf der Basis von Aluminium können Sie unter Aluminium-Gusslegierungen mehr lesen.
„Vitallium“ hat nichts mit Vitaminen zu tun, so wird eine Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierung genannt, aus der unter anderem für Implantate hergestellt werden. Und auch „Stellite“ ist der kommerzielle Name für eine Reihe von Kobalt-Chrom-Legierungen, die sich durch hohe Härte auszeichnen und für Schneidwerkzeuge verwendet werden.
„Invar“ ist eine Eisen-Nickel- Legierung mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten nahe Null. Der Name resultiert also aus der Invarianz der Länge bezüglich einer Temperaturänderung. „Kovar“ hat ähnliche Eigenschaften und besteht aus Eisen, Nickel und Kobalt.
„Galinstan“ klingt zwar wie ein Name eines asiatischen Staates, ist aber eine eutektische Legierung aus Gallium, Indium und Zinn, die eine sehr niedrige Schmelztemperatur aufweist und ungiftig ist. Damit wird sie als Ersatz für Quecksilber eingesetzt. Dabei ist die Bezeichnung ein Beispiel für ein Kunstwort aus den Namen der Elemente (dabei Stannum lat. für Zinn).
„Elektrum“ wurde schon in der Antike eine Legierung aus Gold und Silber genannt. Diese Bezeichnung wird auch für Bernstein verwendet.
„Isabellin“ könnte eine Prinzessin wohl heißen, so heißt aber nur eine Legierung aus Kupfer, Nickel und Mangan, die zur Gruppe der Heizleiterlegierungen gehört.
„Monel“, „Inconel“ sowie „Incoloy“ – diese klangvollen Namen bezeichnen viele korrosions- und hitzebeständige Nickel-Legierungen. Sie werden auch als Superlegierungen genannt, über die Sie unter Superlegierungen lesen können.
„Vermeil“ klingt fast wie der Name des berühmten Malers aus Delft, ist es aber die Bezeichnung von feuervergoldetem Silber.
„Widia“ ist die geschützte Bezeichnung für ein Hartmetall (siehe Hartmetalle), die aus den Worten „Wie Diamant“ gebildet wurde und wieder ein Beispiel eines Kunstwortes ist.<<