Die abgebildeten dünnen Plättchen bestehen aus dem Mineral namens Muskovit. Sie lassen sich mühelos abblättern, die Spaltbarkeit des Minerals ist vollkommen. Dazu sind Platten aus Muskovit durchsichtig bis durchschneidend mit hohem Glanz, was auch auf dem Foto erkennbar ist.
Dadurch wurde Muskovit früher für Fensterscheiben verwendet, insbesondere in Russland, wo man bis heute große Platten aus Muskovit finden kann. So wundert es nicht, dass der Mineralname so viel wie „Moskauer Glas“ beutet. Der Begriff wurde erstmals im Jahr 1850 vom US-amerikanischen Mineralogen James D. Dana erwähnt, nach der altenglischen Bezeichnung für Moskau „Muskov“. Muskovit ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Glimmergruppe. Glimmer zählen zu den wichtigsten gesteinsbildenden Mineralen. Strukturell gehört Muskovit zu den Schchtsilikaten mit der chemischen Zusammensetzung KAl2(Si3Al)O10(OH,F)2.
Muskovit ist zwar nicht so transparent wie Glas, dafür aber stabiler. Das Mineral hat einen höheren Schmelzpunkt als Glas und seine Hitzebeständigkeit ist hervorragend. Damit eignet er sich bestens als Glasersatz, insbesondere als Schutzglas für Ofenfenster. Muskovit und Glas gehören werkstofftechnisch gesehen zur großen Gruppe der anorganischen nichtmetallischen Materialien.
Muskovit ist ein ausgezeichneter elektrischer Isolator und wird auch heute als Blattglimmer oder Pressglimmer in den verschiedensten Geräten der Elektrotechnik verwendet.
Muskovit kann in Form von Textilien aber auch in Form harter Platten verwendet werden. Große Muskovitplatten für die Industrie kommen vor allem aus Indien. Unabhängig von der Produktwahl eignet das Mineral sich aufgrund seiner Eigenschaften ideal für thermische Isolationen. Basierend auf Muskovit werden spezielle Platten hergestellt, die eine ideale Alternative für Asbestplatten sind. So eine Platte besteht in der Regel aus etwa 90% natürlichen Glimmerpulver und aus 10% Kunstharz-Bindemittel (Silikon oder Epoxidharz).
Außerdem findet Muskovit in Farben und Poliermitteln Verwendung. In Form feinen Pulvers wird das Mineral als glänzendes Pigment in diversen Kosmetikprodukten eingesetzt, und dann in den Inhaltsstoffen als Mica aufgelistet. Mit Muskovit kann man auch Beton zum Glitzern bringen. Dazu reicht schon eine geringe Menge. Allerdings ist es notwendig, die Oberfläche des Werkstücks so zu bearbeiten, dass die sonst unter einer Zementhaut verborgenen Glitzerpartikel zum Vorschein kommen.
Übrigens: Genauer gesagt zeigt das Foto grünliches Fuchsit, eine chromhaltige Varietät von Muskovit, die aus Brasilien stamm.<<
Foto von Bozena Arnold