Nordisches Gold

Das Material mit dem klangvollen Namen haben wir oft in der Hand, weil Nordisches Gold für die Herstellung von Münzen verwendet wird. Die Cent-Münzen mit den Nominalen 10-, 20- und 50-Cent bestehen nämlich aus dem Material (s. Foto)

Auch vor der Einführung des Euro war das Nordische Gold als Münzlegierung in Gebrauch. Beispielsweise wurde das Material in Schweden zur Herstellung der Kronenmünze verwendet. Aufgrund dieser Verwendung bekam das Material die Bezeichnung "Nordisches" Gold. Die Bezeichnung hat sich allerdings Goldgehalt zu tun, es geht um goldähnliche Farbe. Durch die kostengünstige Produktion konnte es optimal zur Produktion von Währungen eingesetzt werden.

Bereits zur Zeit der ersten Produktion wurden an das Material bestimmte Anforderungen gestellt, die auch heute gelten. Es muss eine goldene Farbe aufweisen. Außerdem darf es keine große Neigung zur Verfärbung oder zum Anlaufen haben. Hinsichtlich der Münzprägung muss das Material gut formbar sein. Damit die Münzen über lange Zeit genutzt werden konnten, muss das Material robust und verschleißfest sein. Wichtig ist außerdem ein niedriges Allergiepotential. Deshalb wurde auf das als Münzmetall eigentlich sehr geeignete Nickel bei der neuen Europawährung weitgehend verzichtet.
Entgegen seinem Namen enthält das Material kein Gold. Nordisches Gold zählt zu den Messing-Legierungen (dazu unser Link Messing) und besteht aus 89 % Kupfer, 5 % Aluminium, 5 % Zink und 1 % Zinn (aluminiumhaltiges Messing CuAl5Zn5Sn). Diese Metallmischung verleiht der Legierung eine goldgelbe Farbe, was ihr auch zu dem nobel klingenden Namen verholfen hat. Die Toleranzen der Legierungszusammensetzung sind sehr eng, was besonders für den Schutz vor Fälschungen von Bedeutung ist. Da Nordisches Gold kein Nickel enthält, ist die Gefahr von Kontaktallergien sehr gering. Das Material hat eine Dichte von ca. 7 g/cm³ und ist nicht magnetisierbar. Bei der Analyse der Zusammensetzung werden bevorzugt die Röntgenfluoreszenz- und die optische Emissionsspektrometrie nach Funkenanregung (dazu unser Link Spektralanalyse von Metallen) eingesetzt.

Für die anderen Euromünzen werden folgende Materialien verwendet. Die 1-, 2- und 5-Centmünzen werden aus Stahl mit Kupferauflage hergestellt. Die 1-Euro-Münze besteht außen aus nickelhaltigem Messing CuZn20Ni5 und innen aus Kupfer-Nickel-Legierung CuNi25. Und die 2-Euro-Münze wird aus der Legierung CuNi25 (außen) und dem Messing CuZn20Ni5 (innen) hergestellt, dazu kommt noch ein Nickelkern. Zusammenfassend kann man sagen, dass zur Herstellung des Münzgeldes in der Europäischen Union wertvolle Kupferlegierungen verwendet werden, die dem hohen Wert der Währung an sich entsprechen.

Übrigens: Die meisten Länder der Eurozone produzieren ihre Cent- und Euromünzen in einer einzigen Prägestätte, nicht aber Deutschland. Die deutschen Münzen werden in fünf verschiedenen Einrichtungen hergestellt, die jeweils mithilfe eines Großbuchstabens auf der Rückseite zu identifizieren sind. So steht: A - für die staatliche Münze Berlin, D - für das Bayerische Hauptmünzamt in München, F - für die Staatliche Münze Baden-Württemberg in Stuttgart, G - für die Staatliche Münze Baden-Württemberg in Karlsruhe und J - für die Hamburgische Münze.<< 

Suche

Lesen und Lernen

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.