Metallfasern

Die Herstellung von Metallfasern geht zurück in das 3. Jahrhundert vor Chr., als sie zur Dekoration von Keramiken verwendet wurden. Gold- und Silberfasern werden schon seit Urzeiten als Garne für die Verzierung von Stoffen eingesetzt.
Im Zeitalter der Industrialisierung wurden viele metallverarbeitende Handwerksbetriebe zu Industrieunternehmen und die Herstellung von Metallfasern und –drähten wandelte sich grundlegend. Metallfasern mit einem Durchmesser unterhalb von 100 um werden als „Filament“ bezeichnet. Es werden auch feine und extrafeine Fasern mit Durchmessern von 60 um bzw. 30 um hergestellt. Zu den wichtigsten Herstellungsverfahren für Metallfasern gehören beispielsweise: Das Drahtziehverfahren, einer der ältesten Prozesse bei dem eher grobe Fasern erzeugt werden und das Taylorverfahren mit dem feine Fasern hergestellt werden können.
Metallfasern werden sowohl als lange Endlosfasern als auch als Kurzfasern (mit einem Verhältnis von Länge und Durchmesser von unter 100) hergestellt.
Heutzutage bietet die Metallfaserindustrie in erster Linie Fasern aus Edelstahl, Nickel, Titan, Kupfer und Aluminium für zahlreiche Anwendungen an. Abb. 1 zeigt Fasern aus vier verschiedenen Metallen. Metallfilamente können mit einer transparenten Beschichtung versehen werden, um ein Anlaufen weitestgehend zu verhindern.


                  Abb. 1 Metallfasern a) Kupfer, b) Messing, c) Edelstahl, d) Titan                                                                          (Fotos von Bozena Arnold - aufgenommen am Stand von Fa. Stax bei Hannover Messe 2017)

Verglichen mit anderen Faserarten wie Carbon-, Glas- oder Naturfasern haben Metallfasern einen geringen elektrischen Widerstand, sodass sie sich für alle Anwendungen eignen, bei denen eine elektrische Leitfähigkeit gefordert ist. Dank ihrer hervorragenden Wärmebeständigkeit können sie hohen Temperaturen standhalten. Gute Korrosionsbeständigkeit wird durch die Verwendung von qualitativ hochwertigen Edelstahllegierungen oder anderen Metalllegierungen erreicht. Metallfasern bieten auch vorteilhafte mechanische Eigenschaften, wie beispielsweise eine hohe Festigkeit und Bruchdehnung sowie gute Zähigkeit. Dazu kommen noch Feuerbeständigkeit und Schalldämpfung.
Metallfasern werden meist zu Gewebe oder Strickwaren verarbeitet. Typische Anwendungen sind Filter (z. B. bei der Polymererzeugung), antistatische Produkte, Verstärkungstextilien (z. B. Reifencord) und Sensoren. Sie werden auch in der Textiltechnik verwendet. Es sind verspinnbare und verwebbare Fasern aus verschiedenen Metallen. Anwendung finden sie bei der Herstellung von Kabeln, als Verstärkungsstoff von Kunststoffen und zur Herstellung von Brokaten oder zum Besticken, oder als Glanzgarn mit dem Kleidungsstücke durchzogen werden.
Heutzutage werden Metallfasern in großen Mengen hergestellt und in den verschiedensten Technologiebranchen eingesetzt.<<