Iridium

    Iridium ist das 77. Element und gehört zur Platin-Gruppe. Sein schöner Name stammt vom altgriechischen Wort „iris“, was Regenbogen bedeutet. Iridium-Komplexsalze bestechen durch ihre starken Farben.
    Iridium wurde 1803 in London durch Smithson Tennant entdeckt, der im selben Jahr auch Osmium, das 76. Element entdeckte. Iridium wurde in Roh-Platin gefunden, als eine in Königswasser unlösbare Beimengung. Übrigens: Der Entdecker war angeblich auf der Reise durch Europa vom Pferd zu Tode gestürzt.

    Eigenschaften von Iridium

    Eine besondere Eigenschaft von Iridium ist seine extrem hohe Dichte von 22,6 g/cm³. Zusammen mit Osmium bildet es das Duo der schwersten Elemente. Extrem hoch ist auch die Schmelztemperatur von Iridium (2470°C). Iridium ist sehr hart, silberweiß, glänzend und gilt als das korrosionsbeständigste Metall. Es ist noch widerstandsfähiger als Platin. Man kann Iridium in keiner Säure lösen.
    Verwendung findet Iridium sehr häufig als härtender Zusatz in Legierungen mit seinem viel populären Nachbarn Platin. Auch das „Urkilogramm“ sowie das „Urmeter“, die seit 1898 in Paris im Internationalen Büro für Maß und Gewicht aufbewahrt werden, bestehen aus einer Platin-Iridium-Legierung. Allerdings werden beide Referenzkörper nicht mehr als Normale verwendet.

                 Abb. 1 Anwendungsbeispiele für Iridium a) Federspitze eines Füllfederhalters, b) Zündkerze 

    Anwendung von Iridium

    Die wohl bekannteste Anwendung sind Schreibfederspitzen bei Füllfederhaltern (Abb. 1a), wobei meist wird dafür eine Osmium-Iridium-Legierung eingesetzt. Das Material der Spitze wird volkstümlich häufig einfach als Iridium bezeichnet, obwohl nicht alle Hersteller dieses spezielle Metall in ihren Legierungen für die Federspitzen verwenden.
    Eine andere und auch gut bekannte Anwendung von Iridium sind hochwertige Zündkerzen (Abb. 1b) für leistungsfähige Motoren. Diese Zündkerzen weisen einige Vorteile gegenüber den Standard-Zündkerzen aus. Sie sind immun gegen Verrußung, da sie einen Ringspalt haben, in dem durch ständige elektrische Entladungen die Rußpartikel entfernt werden. Dazu bleibt bei den Iridium-Zündkerzen der Abstand zwischen den Elektroden über die gesamte Lebensdauer konstant. Dadurch müssen die Kerzen seltener gewechselt werden. Aus Iridium-Legierungen werden auch Dentalinstrumente und Injektionsnadeln gefertigt.
    Eine ganz andere Anwendung ist das Veredeln von Sonnenbrillengläsern, die dafür in Hochvakuum mit einer hauchdünnen irisierenden Schicht aus Iridium bedampft werden. In der Elektronikindustrie wird das Edelmetall vorwiegend für elektrische Kontakte verwendet.
    Iridium ist jedoch sehr selten und kommt nur gediegen, meist mit Platin und Osmium vor. Aktuell (2020) werden weltweit nur rund acht Tonnen von Iridium auf den Markt gebracht, gefördert zu etwa 80 Prozent aus südafrikanischen Minen. Neulich wird von einem drohenden Mangel an Iridium gesprochen, da es bei der elektrolytischen Herstellung von Wasserstoff als Katalysator eingesetzt wird. Und Wasserstoff ist der neue Hoffnungsträger der Energiewende.

    Bedeutung für die Geologie

    Interessanterweise hat Iridium eine besondere Bekanntheit in der Geologie gewonnen. Überall auf der Erde findet man eine dünne etwa 65 Millionen Jahre alte Sedimentschicht, in der Iridium in verhältnismäßig hoher Konzentration vorkommt. Und das Iridium gilt als wichtiges Indiz für einen großen Asteroideneinschlag. Dieser soll nach überwiegender wissenschaftlicher Meinung das Aussterben von Dinosaurier verursacht haben. Über Iridium kann wohl sagen, dass es von Asteroiden gebracht wurde.<<

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      Quelle: ingenieur.de, Sept.2024