Zweimal Gips
Neben einer Alabasterschale liegt eine Wüstenrose (Abb. 1a). Beide sehen unterschiedlich aus und doch stellen sie zwei der Erscheinungsformen eines einzigen Minerals dar, des bekannten und weltweit verbreiteten Gipses.
Abb. 1 Arten von Gips a) Alabaster und Wüstenrose, b) Sandkörner in der Wüstenrose
Chemisch gesehen ist Gips ein wasserhaltiges Calciumsulfat. Als Referenzmineral definiert er die niedrige Härte 2 in der Härteskala nach Mohs. Gips entsteht zusammen mit anderen Mineralen großräumig durch Verdunstung von Meerwasser.
Alabaster ist eine kompakte, feinkörnige, meist durchscheinende Gipsvarietät und wird seit Jahrhunderten verwendet. Insbesondere im Kunsthandwerk wird Alabaster sehr geschätzt. Als Wüstenrose bezeichnet man rosettenförmige Aggregate gerundeter Gipskristallen. Sie bilden sich in Wüsten und schließen während des Wachstums Sandkörner ein. Diese sind in Abb. 1b bei 20-facher Vergrößerung auch innerhalb des Minerals gut erkennbar. Wüstenrosen sind bei Sammlern beliebt.
Gips besitzt eine große wirtschaftliche Bedeutung und ist seit vielen Jahrhunderten aus der Bauindustrie nicht mehr wegzudenken. Er findet auch andere Anwendungen beispielsweise als berühmtes Gipsbein bei Knochenbrüchen.<<