Zweimal Talk

Talk oder Talkum verbinden wir gewöhnlich mit einem Puder also einem äußerst feinpulverigen weißen Material, das man in einer Drogerie kaufen und auf die Haut auftragen kann. Dieses Pulver wird aus dem weit verbreiteten Mineral Talk (Abb.1a) hergestellt. Dabei macht man sich seine gute Spaltbarkeit zunutze. Talk kommt als blättrige und faserige Massen vor, die oft weiß-grün und durchscheinend sind und perlmuttartig glänzen (vgl. Abb. 1a) vor. Kristalle sind ganz selten. Talk kommt auch als dichte Massen vor, die dann Speckstein genannt werden.

                                              Abb. 1 Talk a) als blättrige Masse, b) als Schnitzerei aus Speckstein

Talk ist ein magnesiumhaltiges Schichtsilikat und gehört zur Glimmergruppe. In vielen Lagerstätten treten begleitende Minerale wie z. B. Magnesit hinzu und haben so eine farbgebende und strukturprägende Wirkung. In diesem Fall spricht man von einem Gestein. Talk hat eine geringe Härte (Mohshärte = 1) und lässt sich mit dem Fingernagel ritzen. Dadurch ist es ganz leicht zu erkennen.

Speckstein ist ganz dichter Talk und hat seinen Namen deshalb erhalten, weil er sich fettig oder speckig anfühlt. Er lässt sich leicht bearbeiten. Das abgebildete Untersetzer-Set (Abb. 1b) stammt aus Brasilien und ist aus Speckstein angefertigt, sowie auch die berühmte Christusstaute in Rio de Janeiro. Wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit war Speckstein bereits in der Antike beliebter Naturstein, der überwiegend zu Skulpturen und verschiedenen Gegenständen verarbeitet wurde, was bis heute so geblieben ist. Reiner Speckstein besteht bis zu 100 % aus Talk und ist dann auch einfach mit dem Fingernagel ritzbar. Viele Specksteinvarietäten enthalten allerdings nur etwa 40 bis 50 % Talk und einige weitere mineralische Beimengungen. Diese lassen sich dann nur noch schlecht oder gar nicht mehr mit dem Fingernagel anritzen.
Talk wird zu den Industriemineralen gezählt und findet in Schmiermitteln, bei der Behandlung von Leder sowie bei der Herstellung von Keramik und Papier Verwendung.<<