In dem abgebildeten Bolzen befindet sich ein starker Magnet, was an der Lage der Schraube erkennbar ist. Der Bolzen wird als "Rostschreck für Spülmaschine" bezeichnet. Damit soll Flugrost entfernt werden. Da Rost aus Eisenoxid besteht, ist er magnetisch. Also kann er mit einem starken Magneten, einem Supermagneten, beseitigt werden. Zu diesen Supermagneten gehören Elemente, die in den sogenannten Seltenen Erden zu finden sind. Darunter vor allem Neodym und Samarium.
Abgesehen davon, dass das heutige Besteck sehr oft aus korrosionsbeständigen Stählen besteht, also nicht rostet, ist es eine interessante Anwendung von Supermagneten, von sehr starken magnetischen Werkstoffen.
Zwei Legierungstypen gehören heute zu den besten Supermagneten: Neodym-Eisen-Bor-Legierungen und Samarium-Kobalt- Legierungen. Ein Nachteil dieser Werkstoffe ist deren hoher Preis sowie komplizierte Verarbeitung.
Allgemein handelt sich hierbei um hartmagnetische Werkstoffe, die sich durch hohe Koerzitivfeldstärken auszeichnen, sind also schwer zu entmagnetisieren. Sie dienen zur Anfertigung von Dauermagneten, die in Motoren, Messsystemen, Lautsprechen usw. eingesetzt werden.
Stähle mit feinem martensitischem Gefüge sind hartmagnetisch und lassen sich trotz ihrer Härte ganz gut umformen. Weitere Gruppe in diesem Bereich bilden Werkstoffe, die unter der Kurzbezeichnung AlNiCo bekannt sind. Diese Bezeichnung weist auf die Zusammensetzung aus Aluminium, Nickel und Kobalt hin. Diese spröden Werkstoffe müssen gieß- oder pulvertechnisch hergestellt werden. Zu den preiswerten Dauermagneten gehören hexagonale oxidkeramische Ferrite. Die beiden wichtigsten Werkstoffe dieser Gruppe sind Barium- und Strontiumferrit.
Auf Grund ihrer sehr hohen Koerzitivfeldstärke sind Supermagnete außerordentlich widerstandsfähig gegen Entmagnetisierung und halten auch extremen elektromagnetischen Gegenfeldern stand. Sie sind sehr hart und leider auch sehr spröde. Die Magnete müssen also sehr vorsichtig gehandhabt werden.
Die Herstellung der Supermagnete erfolgt sintertechnisch. Das Pulver wird aus fertigen Legierungen durch Vermahlen gewonnen und danach in Pulverpressen unter Anlegen eines Magnetfeldes zu so genannten Grünlingen gepresst. Diese Grünlinge werden je nach Werkstoffsorte bei unterschiedlich hohen Temperaturen im Vakuum oder unter Schutzgas gesintert. Das Sintern der Magnete erfolgt unter Vakuum oder Schutzgas bei hohen Temperaturen. Dabei erreicht man bis zu 99 % der theoretischen Dichte. Zur optimalen Ausbildung der magnetischen Eigenschaften werden die Rohmagnete anschließend zwischen 500° - 900 C° warmbehandelt. Wie bei allen Magnetwerkstoffen sind die magnetischen Eigenschaften der Supermagnete von der Temperatur abhängig. Dabei werden innerhalb des Einsatztemperaturbereichs nach einem Temperaturzyklus die ursprünglichen Werte weitgehend wieder erreicht, die Änderungen sind reversibel. Als weiterer Fertigungsschritt schließt sich dann die Endbearbeitung an.
Neben der Verwendung als „Rostschreck“ finden die Supermagnete noch eine andere ganz besondere Verwendung nämlich als Magnetschmuck. Insbesondre in Armreifen und- bändern können bis zu 14 solche Magnete eingearbeitet werden. Magnetschmuck erfreut sich gegenwärtig einer immer größeren Beliebtheit, da es dem Supermagneten heilende Kräfte nachgesagt werden.<<